Bei meinen heutigen Eintragungen stütze ich mich vorwiegend auf Meldungen von Radio SWR 2.
Großbritannien; Russland: Krise der britisch-russischen Beziehungen. Der britische Premierminister Gordon Brown verteidigt die geplante Ausweisung von vier russischen Diplomaten, die im Zusammenhang mit der Ermordung des russischen Ex-Geheimdienstmitarbeiters Litwinienko steht. Brown wird in seinen Ansinnen von der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel unterstützt. Die russische Regierung sieht sich dagegen provoziert. Sollte es zur Ausweisung der Diplomaten kommen, so kündigt Russland als Reaktion ernsthafte Konsequenzen an. Großbritannien beschuldigt den russischen Agenten Lugovoi des Mordes und fordert dessen Überstellung durch Russland (vgl. 09.07.2007), was von dortiger Seite abgelehnt wird. Die russische Verfassung verbietet die Auslieferung eigener Staatsbürger.
Peking, China; Nordkorea: Die Unterhändler der Sechs-Nationen-Gespräche kommen in Peking zur Besiegelung des Endes des nordkoreanischen Atomprogramms zusammen.
Tübingen-Bühl, 17.07.2007 - Peter Liehr
Tripoli, Libyen: Der oberste Richterrat Libyens entscheidet heute darüber, ob das bereits gefällte Todesurteil gegen fünf Krankenschwestern sowie einen palästinensischen Arzt auch vollstreckt wird. Den Verurteilten wird die willentliche Ansteckung zahlreicher Klinikpatienten mit dem HI-Virus zur Last gelegt - eine Einschätzung, die als fragwürdig gilt, Untersuchungen zufolge ist die Ansteckungshäufung auf die schlechten hygienisch-sanitären Bedingungen in dem Klinikum zurückzuführen, in dem die Verurteilten arbeiteten. Erste Betroffene, deren Kinder mit dem AIDS-Virus infiziert wurden, erhalten, vermittelt von der Gaddhafi-Stiftung, Entschädigungszahlungen.
Tübingen-Bühl, 17.07.2007 - Peter Liehr
Die Todesurteile werden schließlich in lebenslange Haft umgewandelt. Ermöglicht wird dies durch die Zusicherung einer Schadensersatz- und Schmerzensgeldzahlung an die Ofer und Opderangehörigen in Höhe von 1 Million US-Dollar pro Opfer.
Tübingen-Bühl, 18.07.2007 - Peter Liehr
Kosovo; Vereinte Nationen: Die Chancen auf eine Einigung über die Zukunft des Kosovo sinken weiter im UN-Sicherheitsrat, die Vorstellungen Russlands und des Westens erweisen sich als unvereinbar. Die deutsche Bundesregierung unterstützt weiterhin den Kosovo-Plan des UN-Vermittlers Artisari.
China; Paris, Frankreich: Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenhang und Entwicklung (OECD) warnt in einem in Paris veröffentlichten Dokument vor Umweltfolgen durch das Wirtschaftswachstum Chinas. Die Luftverschmutzung dort sei eine der stärksten weltweit, ungefähr ein Viertel aller chinesischen Flüsse seien verschmutzt. Die von der chinesischen Regierung getroffenen Gegenmaßnahmen gegen die Klimaveränderung reichten bei weitem nicht aus.
Kalabrien, Italien: Einer der meistgesuchten Mafiabosse Italiens wird in Kalabrien von der Polizei dingfest gemacht. Der Festgenommene wird steht bereits seit mehreren Jahrzehnten auf Fahndungslisten.
Regensburg, Bayern, Deutschland: Die Autobahn A 93 wird bei Regensburg hitzebedingt geschlossen, nachdem sich Betonplatten absenkten und gegeneinander verschoben. Die Reparatur der Schadstellen soll bereits morgen fertig sein.
Schleswig-Holstein, Deutschland: Für die Atomaufsicht sind auch nach dem gestrigen Treffen mit Betreibern und Mitarbeitern des Atomkraftwerks Krümmel noch Fragen offen. Einiges habe sich geklärt, zugleich haben sich neue Fragen gestellt, z.B. wie viele Mitarbeiter sich nach dem Transformatorenbrand in der Leitwarte des Kernkraftwerks Krümmel befanden.
Tübingen-Bühl, 17.07.2007 - Peter Liehr
Kashiwasaki, Japan: Das weltgrößte Atomkraftwerk bleibt nach dem gestrigen Erdbeben weiterhin abgeschaltet, eine Sicherheitsüberprüfung wird angeordnet. Das Kraftwerk soll nicht für die Beschleunigungen ausgelegt sein, die bei dem Erdbeben auftraten. Der Betreiber Tokyo Electric hält den gestrigen Austritt von 1 000 Litern radioaktiven Wassers von für nicht umweltgefährdend. Morgigen Berichten zufolge räumt Betreiber des Atomkraftwerks allerdings bereits heute erweiternd ein, dass 400 statt, wie bislang eingestanden, nur 100 Fässer umgekippt seien.
Tübingen-Bühl, 17.07.2007 und 18.07.2007 - Peter Liehr
USA; Israel-Palästina-Konflikt: US-Präsident Bush plant für Herbst eine neue Nahostkonferenz mit Israel, Palästina und den Nachbarstaaten als wichtigsten Teilnehmern. US-Außenministerin Condoleezza Rice soll den Gipfel leiten. Die US-Regierung plant eine massive finanzielle Unterstützung von Palästinenserpräsident Abbas.
Baden-Württemberg, Deutschland; Frankreich: Vertragliche Vereinbarung zwischen dem Land Baden-Württemberg und dem Bund (Deutschland) zum Bau einer neuen Eisenbahnbrücke zwischen Straßburg und Kehl.
Tübingen-Bühl, 17.07.2007 - Peter Liehr
Brasilien: Rund 200 Menschen, davon ca. 170 Bordpassagiere, fallen bislang größten Flugzeugunglück in der brasilianischen Geschichte zum Opfer. Bei starkem Regen rast des Abends ein landendes, von einem Inlandsflug kommendes Verkehrsflugzeug vom Typ Airbus A 320 über die Landepiste hinaus, schießt über eine unterhalb einer Böschung gelegene Schnellstraße hinweg durch eine Tankstelle hindurch in ein Gebäude, ersten Angaben zufolge eine Abfertigungshalle. Es wird vermutet, dass der Pilot das Flugzeug nicht mehr abbremsen konnte, möglicherweise durchzustarten versuchte.
Der Flughafen, auf dem sich die Katastrophe zuträgt, verfügt über keine Rillen, auf denen das Regenwasser abfließen kann. Brasiliens Präsident Lula da Silva lehnte bislang Finanzunterstützungen zum Flughafenausbau wiederholt ab. In wieweit eine solche Finanzierung Staatsaufgabe ist und nicht aus Einnahmen des Flugverkehrs selbst erfolgen sollte, vermag ich augenblicklich nicht zu sagen. Die morgigen Berichte über die sich häufenden Missgeschicke und Beinahe-Katastrophen auf dem betreffenden Flughafen, dessen Rollfeld nicht über Querrillen zum Abfluss von Regenwasser verfügt, lassen allerdings aufhorchen. Erst vor kurzem soll ein Flugzeug aufgrund regenglatter Rollbahn auf eine Grasinsel neben der Piste gerutscht sein, ein anderes Mal zuvor kam ein Flieger erst unmittelbar am Zaun des Flughafens zum stehen und streckte die Nase über die Böschung hinaus, unterhalb derer die Zubringer-Schnellstraße und eben die Tankstelle sowie das Gebäude liegen, die von der heutigen Katastrophe betroffen sind. Morgen wird der Flugbetrieb bereits wieder aufgenommen werden. Änderungen der Gefahrenlage scheinen nicht in Sicht zu sein.
Tübingen-Bühl, 18.07.2007 - Peter Liehr