Bei meinen heutigen Eintragungen stütze ich mich vorwiegend auf Meldungen von Radio Deutschlandfunk und SWR 2.
Schweden: Entscheidung über die Vergabe der diesjährigen Friedensnobelpreise. Der Preis ist mit 1,1 Millionen Euro dotiert und wird wie die übrigen Nobelpreise am 10.12.2011 verliehen. Mit dem Preis werden drei engagierte afrikanische Frauen gewürdigt.
Frankreich: Ein wilder Streik beeinträchtigt den französischen Bahnverkehr. Der Streik wird sehr spontan ausgerufen, nachdem gestern ein 54-jähriger Schaffner in einem Zug von Lyon nach Straßburg mit acht Messerstichen niedergestochen wurde. Der Täter war offenbar ein psychisch kranker, bereits vorbestrafter Mann aus dem Elsass, er wurde inzwischen festgenommen.
Deutschland; Griechenland: Einer Umfrage zufolge sprechen sich zwei Drittel der Deutschen für einen Schuldenerlass gegenüber Griechenland aus. Die Zahl der Deutschen, die weitere Rettungsmaßnahmen Griechenland gegenüber ablehnt, nimmt zu.
Frankfurt am Main - Sachsenhausen, Hessen, Deutschland: Eine ursprünglich in der katholischen Akademie der baden-württembergischen Diözese Rottenburg-Stuttgart in Stuttgart geplante Tagung zur Frage der katholischen Sozialmoral findet im ehemaligen Straßenbahndepot in Franfurt-Sachsenhausen Exil, da die von besagter katholischer Akademie organisierte Tagung vom Rottenburg-Stuttgarter Ortsbischof Gebhard Fürst verboten wurde, dem der Referentenkreis nicht genehm war. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft übernimmt spontan die Finanzierung der Tagung und lässt ihre Inhalte unverändert. Medienbeobachtern zufolge gibt es wichtige Referatsimpulse, so u.a. zur Geschichte des Pflichtzölibats in der katholischen Kirche.
Deutschland: Warnstreik-Aufruf in den Airbus-Werken Hamburg, Bremen, Buxtehude und Stade.
Deutschland: Die meisten Reisezentren an deutschen Bahnhöfen bleiben heute geschlossen. Grund ist eine Betriebsversammlung, auf der die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Reisezentren über bevorstehende Entlassungen informiert werden. 700 der 2350 Stellen in Reisezentren sollen abgebaut werden, da die Kundinnen und Kunden ihre Fahrkarten zunehmend im Internet und weniger in Reisezentren kaufen.
Nürnberg, Bayern, Deutschland: CSU-Parteitag. Über den künftigen Kurs der Partei wird diskutiert. Neuwahl des Vorstandes. Ramsauer und Dobrindt treten gegeneinander an.
Deutschland: Tarif- und Arbeitsbedingungs-Verhandlungen zwischen Fluglotsen und ihrem Arbeitgeber, der Deutschen Flugsicherung, scheitern am Abend. Die Fluglotsengewerkschaft kündigt deshalb an, dass ab Mittwoch Streiks drohten. Arbeitsniederlegungen sollen mindestens 24 Stunden im Vorfeld angekündigt werden. Es wäre in diesem Falle der erste bundesweite Streik der deutschen Fluglotsen.
Portugal: Europäische Union: Die EU-Kommission plant, ein Expertenteam nach Portugal zu schicken, um dem Land bei der Verwendung von EU-Mitteln zu helfen, so, wie es bereits in Griechenland geschieht. Die portugiesische Regierung bat um entsprechende Unterstützung.
Spanien: Die Rating-Agentur Fitch stuft die Kreditwürdigkeit Spaniens um zwei Stufen herunter.
Italien: Die Kreditwürdigkeit Italiens ist inzwischen durch alle drei großen Rating-Agenturen gesenkt worden. Des Abends senkte als letzte die Agentur Fitch Italiens Kreditwürdigkeit um eine Stufe.
Großbritannien: Die Rating-Agentur Moody's stuft die Bonität von zwölf britischen Banken herab.
Belgien: Die Rating-Agentur Standard & Poors stuft die Kreditwürdigkeit der belgischen Bank Dexia herunter.
Europäische Union: Der scheidende EZB-Präsident Trichet ruft die führenden Wirtschaftsmächte zu weiteren Reformen auf. Es gebe nicht genügend Kontrollmechanismen für die Finanzmärkte.
Griechenland; Deutschland: Der deutsche Bundeswirtschaftsminister Rösler fordert während seiner Griechenlandreise höhere Investitionssicherheit für deutsche Unternehmen in Griechenland. Nach einem Treffen mit seinem griechischen Amtskollegen zeigt sich Rösler beeindruckt über die Entschlossenheit der griechischen Regierung, die Finanzlage des Landes in den Griff zu bekommen. Rösler, der heute ein deutsch-griechisches Wirtschaftsforum eröffnet, bietet der griechischen Regierung deutsche Mithilfen bei der Verwaltungsreform an. Dabei könnte beispielsweise die Bundesnetzagentur behilflich sein.
Afghanistan: Heute vor zehn Jahren begann der internationale Afghanistaneinsatz. Die Bilanz der Lage in Afghanistan ist vielfach ernüchternd. Hat sich die Lage für reiche Regionalfürsten und Warlords verbessert, so vergrößerte sich gleichzeitig die Armut breiter Bevölkerungsschichten. Der Bundeswehrgeneral und frühere Bundeswehr-Generalinspekteur Kujat hält den Bundeswehreinsatz für gescheitert. Den politischen Zweck, Solidarität mit den USA zu üben, habe der Einsatz zwar erfüllt, Afghanistan stabilisiert habe er jedoch nicht. Kujat glaubt, dass die Taliban nach dem vollständigen Abzug ausländischer Truppen im Jahr 2014 wieder die Macht übernehmen werden. Der verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion Arnold betrachtet die NATO-Mission in Afghanistan hingegen als Erfolg. Ihre Hauptziele seien erreicht worden. Afghanistan sei für den internationalen Terrorismus kein Rückzugsraum mehr.
Neuseeland: Die neuseeländische Regierung befürchtet angesichts des am vergangenen Mittwoch auf Grund gelaufenen und am Treibstofftank leckgeschlagenen Containerfrachters eine Umweltkatastrophe, möglicherweise die schlimmste seit Jahrzehnten.
USA; Europäische Union; Welt: Der Softwarekonzern Microsoft darf den Internet-Telefondienst Skype ohne Auflagen übernehmen. Entsprechende Zustimmung erfolgt nun auch von EU-Seite, nachdem sie durch die US-Kartellbehörden bereits erteilt wurde. Microsoft bezahlt knapp 6 Millionen Euro für Skype, es handelt sich um die größte Übernahme in der Microsoft-Unternehmensgeschichte.
Rottenburg am Neckar, 07.10.2011 - Peter Liehr