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Geschichte, Zeitgeschichte, Politik und Kultur chronologisch

Gedanken und Notizen zum Montag, 29.09.2003

Bei meinen heutigen Eintragungen stütze ich mich vorwiegend auf Meldungen von Radio SWR 2, SWR 3 und Deutschlandfunk.

Irak: Irakische Polizisten gehen gemeinsam mit US-Truppen gegen gesuchte Terroristen vor. Dabei werden 15 Häuser gestürmt.

Welt: Nach den vier großen Stromausfällen der jüngsten Zeit (in den USA; in London, Großbritannien; in Südschweden; gestern in Italien) wird zunehmend die Frage zum Gesprächsstoff, ob nicht auch Terroristen die Stromnetze ganzer Länder oder Regionen außer Kraft setzen und diese Tatsache zu ihren Zwecken nutzen könnten. Die Betreiber deutscher Stromnetze gehen dieser Frage prüfend nach. Möglicherweise seien Anschläge auch über das Internet auszuüben, das sei jedoch äußerst unwahrscheinlich. In Italien funktioniert die Stromversorgung in den meisten Regionen inzwischen wieder, es soll jedoch im Tagesverlauf zu vereinzelten regionalen Abschaltungen kommen, um einer erneuten Überlastung vorzubeugen. Auch im Bahnverkehr gibt es noch Schwierigkeiten. Die genaue Ursache des Stromausfalls ist wieder fraglich. Mittlerweile wird eine transalpine Leitung auf einer Passhöhe in der Schweiz als Auslöser verdächtigt.

Indonesien: Zwei Komplizen der Attentäter von Bali (12.10.2002) werden zu 12 und 15 Jahren Haft verurteilt. Sie seien den Attentätern bei der Beschaffung von Unterkünften behilflich gewesen, heißt es.

Russland: Beginn einer internationalen Klimakonferenz in Moskau. Russland will den Worten des Staatschefs Vladimir Putin zufolge das 1997 vorgestellte Klimaschutzprotokoll von Kyoto noch nicht unterzeichnen. In einem Interview des Deutschlandfunks bezeichnet eine Korrespondentin das Interesse der russischen Bevölkerung an Umweltfragen als "gleich null".

Israel-Palästina-Konflikt: Vor drei Jahren besuchte der israelische Staatschef Ariel Scharon medienwirksam den Tempelberg, die drittheiligste Stätte der Palästinenser. Seit Beginn der dadurch ausgelösten zweiten Intifada sind im israelisch-palästinensischen Konfliktgebiet mehr als 3 000 Menschen ums Leben gekommen. Der Wunsch nach Frieden ist besonders unter Kindern groß, Frieden scheint jedoch mittlerweile in unsichtbar weiter Ferne zu liegen. Große Teile der israelischen Bevölkerung sollen Deutschlandfunk-Berichten zufolge bereit, so ziemlich alles mitzutragen, was ihnen höhere Sicherheit verspricht, so auch den Zaunbau um die palästinensischen Gebiete. Wie es den Leuten in diesen Gebieten genau geht, ist ihnen hingegen weitgehend gleichgültig. Dennoch gibt es Lichtblicke in Form von Friedens- und Begegnungsgruppen und Initiativen einzelner prominenter Persönlichkeiten auf beiden Seiten, über die Bettina Marx aus Israel in der Sendung Zeitlupe auf Radio SWR 2 berichtet.

USA; Vereinte Nationen: Verhandlungen zum Wiedereintritt der USA in die UNESCO beginnen. Die USA waren aus der UNESCO im Jahr 1984 ausgetreten. Der Organisation wurde damals Misswirtschaft und einseitiges Engagement zugunsten der blockfreien Staaten vorgeworfen.

Ruanda: In Ruanda wird ab heute und in den kommenden Tagen erstmals seit dem Völkermord gewählt. [vgl. 06.04.1994]

Europäische Union; Brüssel, Belgien: Die EU-Landwirtschaftsministertreffen in Brüssel.

Österreich; Italien: Österreich und Italien planen, ganze Landstriche als gentechnikfrei schützen.

Tübingen, 29.09.2003 - Peter Liehr

Großbritannien: Die britische Boulevardzeitung The Sun kritisiert den Premierminister Tony Blair innenpolitisch heftig, steht aber nach Spiegel-Angaben bezüglich seiner Irak-Politik voll hinter ihm.

Tübingen, 07.10.2003 - Peter Liehr

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