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Geschichte, Zeitgeschichte, Politik und Kultur chronologisch

Gedanken und Notizen zum Samstag, 24.04.2004

Bei meinen heutigen Eintragungen stütze ich mich vorwiegend auf Meldungen von Radio SWR 2 und Deutsche Welle.

Afghanistan; Deutschland: In Afghanistan ist nach Auffassung des deutschen Außenministers Fischer der Beitrag deutscher Soldaten und Wiederaufbauhelfer unverzichtbar. Deren besondere Leistung bestehe in der konstruktiven Kooperation mit zivilen Helfern. Fischer kritisiert, dass sich die UN-Menschenrechtskommission nicht auf eine Verurteilung des menschenrechtlichen Zustandes im Sudan einigen konnte.

Tübingen, 24.04.2004 - Peter Liehr

Die EU-Erweiterung und die fortbestehende Teilung Zyperns (I)

Zypern: Die griechischen und die türkischen Zyprioten stimmen in getrennten Referenden über einen EU-Beitritt ihrer Insel bzw. Inselteile ab. Die griechischen Bewohner Zyperns lassen in der Volksabstimmung eine Wiedervereinigung mit dem türkischen Teil der Insel scheitern, die eine Konföderation nach Schweizer Muster vorgesehen hätte. Ein gemeinsamer EU-Beitritt beider Inselteile ist damit nicht möglich. 65 Prozent der Zypern-Türken befürworten im heutigen Referendum Wiedervereinigung und gemeinsamen EU-Beitritt, 76 Prozent der Zypern-Griechen lehnen selbiges ab. Für Vereinigung und gemeinsamen Beitritt wäre ein mehrheitliches Ja beider Seiten nötig gewesen. Zum Verdruss der türkischen Zyprer wird deshalb am 01.05.2004 nur der international anerkannte griechische Teil Zyperns in die EU aufgenommen werden. Weitere Notizen zum heutigen Referendum finden sich in meinen morgigen Aufschrieben.

Tübingen, 21.04.2004, 24.04.2004 und 25.04.2004 - Peter Liehr

Irak: Bei der Explosion einer Bombe werden bei Iskanderia 15 Fahrgäste eines Busses getötet, der auf dem Weg nach Bagdad befindet. Zum Detonationszeitpunkt fährt der Bus heutigen Berichten zufolge direkt vor einem US-Konvoi. Des weiteren töten im Irak stationierte polnische Soldaten fünf Iraker, die zu dem Zeitpunkt offenbar im Begriff sind, in einem Straßengraben in Deckung zu gehen. Aus dem Bagdader Stadtteil Sadr City wird der Einschlag mehrerer Raketen und Mörsergranaten gemeldet. Wer sie abgeschossen hat, bleibt zunächst unbekannt. Mindestens 14 Tote sind die Folge. In Tigrit führt eine Autobombe zu drei Toten, fünf Soldaten werden anderswo bei einem Raketenangriff getötet.

Tübingen, 24.04.2004 - Peter Liehr

Nordkorea: Erstmals besuchen diplomatische Mitarbeiter verschiedener Staaten die Stelle, an der vor zwei Tagen die verheerende Explosion von Güterzügen stattfand. Am Bahnhof ist ein riesiger Krater entstanden, Schäden an Gebäuden entstanden in einem Umkreis von vier Kilometern um den Ort der Katastrophe. 154 Tote sind mittlerweile bestätigt. Etwa die Hälfte davon sind Kinder - der Grund dafür wird in einer im Einflussbereich der Detonation gelegenen Grundschule gesehen. 50 Menschen werden noch vermisst. Deutschland plant, den Bau von Notunterkünften in Angriff zu nehmen. Die nordkoreanische Regierung informiert die eigene Bevölkerung erstmals durch die Medien über das Unglück.

Tübingen, 24.04.2004 und 25.04.2004 - Peter Liehr

Ukraine: Die Bewohner der ukrainischen Hauptstadt Kiew gedenken heute der Reaktorkatastrophe von Tschernobl vor 18 Jahren. 4 400 Menschen starben bislang in Folge des Unglücks vom 26.04.1986, darunter zahlreiche Helfer, die nach der Explosion des Reaktorblocks in das verstrahlte Gebiet zu Aufräumarbeiten und zum Bau des Sarkophags geschickt wurden. Noch heute werden 2.3 Millionen Menschen aufgrund von Spätfolgen der Katastrophe behandelt. Die häufigsten durch Tschernobyl ausgelösten Krankheiten sind Schilddrüsen- und Blutkrebs.

Tübingen, 24.04.2004 - Peter Liehr

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