Bei meinen heutigen Eintragungen stütze ich mich vorwiegend auf Meldungen von Radio SWR 2.
Nadjaf, Irak: Der Polizeichef von Nadjaf droht damit, die Imam Ali Moschee stürmen und alle darin verschanzten Rebellen töten zu lassen. Zugleich wird eine neue Vermittlungsmission gestartet, die Gespräche mit dem Schiitenführer Al Sadr aufnehmen soll. Al Sadr ist eigenen Angaben zufolge bereit, im Rahmen des Aufstandes gegen die US-amerikanischen Besatzer und die neue irakische Regierung, die er beide vehement ablehnt, auch sein Leben zu lassen. Indessen wurde bereits gestern von einer Doppelstrategie Al Sadrs berichtet. Einerseits erkennt er die neue irakische Regierung nicht an, andererseits sind dort sieben seiner Anhänger vertreten. Daher gibt es auch Vorschläge an ihn, die Bewegung seiner Aufständischen in eine parlamentarisch akzeptierbare politische Partei zu verwandeln. Es geht, so wird berichtet, darum, Al Sadr zu ermöglichen, seinen Ruf zu wahren und das Ende seiner Rebellion nicht als Niederlage empfinden zu müssen. So soll ihm unter gewissen Umständen auch schon freies Geleit beim Abzug aus Nadjaf zugesichert worden sein. Wieviel Wahres an solchen Aussagen dran ist, vermag ich jedoch nicht einzuschätzen.
Bagdad, Irak: Im Zentrum von Bagdad werden beim Einschlag einer Mörsergranate in der Nähe eines Polizeireviers sieben Menschen getötet und mindestens weitere 40 verletzt.
Bagdad, Irak: Tagung der Nationalkonferenz. Über 1 000 Delegierte sind beteiligt, darunter auch sieben Anhänger des radikalen Schiitenführers Al Sadr. Der Tagungszeitraum wird einem heutigen Beschluss folgend auf den morgigen Tag ausgedehnt.
Basra, Irak: Schwere Gefechte, in die britische Soldaten verwickelt sind. Ein britischer Soldat kommt ums Leben.
Israel-Palästina-Konflikt: Der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon genehmigt den Ausbau jüdischer Siedlungen im Westjordanland. Über 1 000 neue Wohnungen sollen dort entstehen.
Frankfurt am Main, Hessen, Deutschland: Wegen einer Bombendrohung wird ein Passagierflugzeug auf dem Rhein-Main-Flughafen durchsucht. Ein Sprengsatz wurde in dem Flugzeug, das sich auf dem Weg von der Türkei nach Deutschland befand, nicht gefunden.
Deutschland: Der vor dem Hamburger Oberlandesgericht angeklagte Terrorverdächtige Motassadeq wird von einem Zeugen als dem engeren Kreis um den Terrorpiloten Atta zugehörig belastet. Atta steuerte eines der beiden Flugzeuge, die am 11.09.2001 in das New Yorker World Trade Center einschlugen.
Deutschland: Prozess gegen schwarze Kassen bei der CDU.
Deutschland; USA: Rund die Hälfte der US-amerikanischen GI's soll im Rahmen der geplanten Umstrukturierung der ausländischen Präsenz des US-Militärs aus Deutschland abgezogen werden. Der rheinland-pfälzische Standort Baumholder wird voraussichtlich vom geplanten Abzug US-amerikanischer Militäreinheiten besonders betroffen sein. Insgesamt, so wird gemutmaßt, wird es nach Beendigung des Truppenabzuges 25 000 US-Soldaten weniger in Deutschland geben. Solche Hochrechnungen sorgen an den deutschen US-Militärstandorten verständlicherweise für Unruhe. Derzeit ist von 73 000 in Deutschland stationierten US-Soldaten die Rede.
Istanbul, Türkei: Starke Regenfälle führen in Istanbul zu großen Überschwemmungen. Die Illegale Bebauung und Versiegelung einstiger Flusstäler wird für die Überschwemmung verantwortlich gemacht, bei der Autos und örtlich auch Teile der Straßendecke weggeschwemmt werden.
Athen, Griechenland: Olympische Sommerspiele (13.08.2004 - 29.08.2004).
Tübingen-Bühl, 17.08.2004 - Peter Liehr