Bei meinen heutigen Eintragungen stütze ich mich vorwiegend auf Meldungen von Radio Deutschlandfunk.
Brüssel, Belgien; Europäische Union: In Brüssel wird über eine mögliche Aufstockung des Euro-Rettungsschirms diskutiert. Deutschland, Österreich und die Niederlande sind gegen den Vorschlag. Jean-Claude Juncker stößt mit seiner Forderung nach gemeinsamen Währungsanleihen auf Widerstand.
Südkorea; Nordkorea; USA: Beginn eines neuen Manövers der südkoreanischen Armee, zu der in den kommenden Tagen auch US-Soldaten stoßen werden. Die nordkoreanische Führung spricht vom Versuch, einen Krieg zu entfachen.
Großbritannien: Die britische Polizei erhält einen überarbeiteten Haftbefehl gegen WikiLeaks-Gründer Assange, gegen den wegen Vergewaltigungs-Vorwürfen in Schweden ein Haftbefehl der internationalen Polizeibehörde Interpol vorliegt. Assange, der sich Medienberichten zufolge im Südwesten Englands aufhalten soll, soll nach Schweden ausgeliefert werden. Er fürchtet, von dort aus in die USA ausgeliefert zu werden, wo einzelne republikanische Abgeordnete die Todesstrafe für ihn forderten. In der Schweiz wird das WikiLeaks-Spendenkonto indessen geschlossen. Begründet wird dies damit, dass Assange offenbar bei der Kontoeröffnung falsche Angaben über seinen Wohnort machte.
Deutschland; Russland: Der deutsche Bundesumweltminister Röttgen untersagt den bereits vom Bundesamt für Strahlenschutz genehmigten Atommülltransport nach Russland. Die Wiederaufbereitungsanlage in Mayak im Südural sei derzeit nicht in Betrieb, außerdem handle es sich um eine militärische Anlage. Röttgen hat Zweifel, dass eine schadlose Wiederaufbereitung dort möglich sei. Die 150 Atomelemente russischen Ursprungs, die in einem DDR-Forschungsreaktor in Rossendorf bei Dresden Anwendung fanden, bleiben damit vorerst in Deutschland.
Essen, Nordrhein-Westfalen, Deutschland; Qatar: Das Emirat Qatar steigt als Großaktionär beim Essener Baukonzern Hochtief ein. Damit kann möglicherweise eine von der Hochtief-Belegschaft gefürchtete Übernahme des Baukonzerns durch ein spanisches Konkurrenzunternehmen verhindert werden.
Baden-Württemberg, Deutschland; Frankreich: Baden-Württemberg will dem französischen Stromkonzern EDF die Mehrheitsanteile des Energiekonzerns EnBW abkaufen. EnBW soll dann an die Börse gebracht werden. Die Teilübernahme des deutschen Stromkonzerns durch den französischen Großkonzern wurde vor rund zehn Jahren durch den damaligen baden-württembergischen Ministerpräsidenten Erwin Teufel eingefädelt.
Genf, Schweiz; Iran; Vereinte Nationen: Einleitung einer neuen Verhandlungsrunde zur Atomfrage im Iran. 14 Monate lang waren die Gespräche ausgesetzt. Die iranische Delegation spricht von fruchtbaren Gesprächen, kündigt jedoch an, dass der Iran unter keinen Umständen auf sein eigenes Atomprogramm verzichten werde.
Afghanistan: Die ausländischen Soldaten in Afghanistan sind einer Umfrage zufolge so unbeliebt wie nie zuvor. 2/3 der Bevölkerung lehnt die NATO- und ISAF-Truppen inzwischen ab. Auch die Arbeit der im Nordosten Afghanistans stationierten deutschen Bundeswehrtruppen findet in der Bevölkerung keinen Anklang mehr.
Afghanistan; Deutschland: Zwei Soldaten der Deutschen Bundeswehr werden bei in Afghanistan einem Feuergefecht verletzt.
Paris, Frankreich; USA: Die Continental Airlines trägt nach Auffassung der französischen Justiz eine Mitschuld am Absturz des Concorde-Überschall-Passagierflugzeugs vor über zehn Jahren. Gegen die Fluggesellschaft ergeht ein Urteil, das sie zu einer Geldstrafe in Höhe von 200 000 Euro sowie zu Schadensersatz an die französische Fluggesellschaft Air France in Höhe von 1 Million Euro verurteilt. Begründung: Ein Techniker soll einen Wartungsfehler an einer Continental-Maschine begangen haben, weshalb diese am 25.07.2000 ein Metallteil verlor, das dann die Concorde beim Start beschädigte und zum tragischen Absturz führte. Continental Airlines kündigt an, gegen das Urteil Berufung einzulegen.
Ungarn: Herabstufung der Kreditwürdigkeit Ungarns durch die Rating-Agentur Moody's.
Polen; Russland: Polen-Besuch des russischen Ministerpräsidenten Dimitrij Medvedew. Es handelt sich um den ersten Polen-Besuch eines russischen Spitzenpolitikers nach der Flugzeugkatastrophe von Smolensk.
Tübingen-Bühl, 06.12.2010 - Peter Liehr
Stockholm, Schweden; Welt: Verleihung der Alternativen Nobelpreise, der Right Livelihood Awards, deren diesjährige Träger am 30.09.2010 bekannt gegeben wurden. Die Preisträger erhalten je 50 000 Euro. Ausgezeichnet werden mehrere, u.a. aus Nepal und Brasilien stammender Aktivisten. Einer der Preisträger ist der in Brasilien wirkende österreichische Bischof Erwin Kräutler, der sich gegen den geplanten Belo-Monte-Riesenstaudamm im Amazonasgebiet einsetzt und nach verschiedenen Attentaten unter ständigen Polizeischutz leben muss.
Tübingen-Bühl, 30.09.2010 und 06.12.2010 - Peter Liehr
Athen, Griechenland: Anlässlich des zweiten Jahrestags der Tötung eines Jugendlichen durch einen Polizeibeamten kommt es in Athen zu gewaltsamen Ausschreitungen. Sowohl auf Seiten der Polizei als auch unter den Protestierenden gibt es Verletzte.
Tübingen-Bühl, 06.12.2010 - Peter Liehr