Bei meinen heutigen Eintragungen stütze ich mich vorwiegend auf Meldungen von Radio SWR 2.

New York City, USA; Deutschland: "New Yorks Suche nach Normalität." Rainer Südfeld berichtet unter diesem Titel in der Sendung Zeitlupe auf Radio SWR 2 über die derzeitige Stimmung und die Zustände in dem Teil Manhattans, wo vor zwei Jahren noch das World Trade Center stand. Den Menschen, die dort wieder wohnen oder Geschäfte betreiben, sind sehr deutlich die große Belastung und Trauer anzumerken, die aus der Augenzeugenschaft der Zerstörung der zwei höchsten Hochhäusern der Stadt, der giftigen Staubwolke und der Beobachtung des massenhaften Sterbens herrühen. Auch wirtschaftlich ist die äußere Spitze Manhattans seit zwei Jahren schwer angeschlagen. Viele große Unternehmen kehrten erst gar nicht wieder dorthin zurück, 270 000 Arbeitsplätze sind seitdem aus Downtown Manhattan verschwunden. Büroraum steht so reichlich leer, dass er inzwischen in Wohnraum umgewandelt wird. Nach wie vor bereiten auch Gebäudeschäden Sorgen, so dass möglicherweise in Kürze ein weiteres hohes Bauwerk abgerissen werden muss.

Deutschland; Irak: Der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder bietet Hilfe für den Irak an. So sei es möglich, irakische Polizisten in Deutschland auszubilden. Ebenso könnten die Hochschulen der Bundeswehr zur Ausbildung irakischer Soldaten geöffnet werden. Deutsche Soldaten sollen aber nicht in den Irak entsandt werden.

Israel-Palästina-Konflikt: In Reaktion auf die beiden gestrigen Selbstmordattentate, zu denen sich die radikalislamische Organisation Hamas bekannt hat, beschießt die israelische Luftwaffe das Haus eines führenden Hamas-Aktivisten. Drei Menschen kommen dabei uns Leben. Der Hamas-Aktivist selbst und 19 weitere Menschen werden verletzt. Die Hamas droht als Reaktion darauf wiederum mit Angriffen auf israelische Wohngebiete. Wenn die Häuser von Zivilisten ins Visier genommen würden, dann sei eine letzte rote Linie überschritten.

Indonesien: In Indonesien wird im Zusammenhang mit dem Anschlag auf Bali vom 12.10.2002 Imam Samudram zum Tode verurteilt. Ihm wird die Planung der Anschläge zur Last gelegt. Vor zwei Monaten fiel bereits ein Todesurteil in diesem Zusammenhang. Nach wie vor warten weitere 30 Angeklagte auf ihren Urteilsspruch.

USA: Tod des Atomphysikers Edward Teller, der im Rahmen des sogenannten "Manhattan Project" seit den 1940er Jahren die Atombombe mitentwickelte und außerdem die entscheidende Formel für die Wasserstoffbombe fand, die 1952 erstmals zur Detonation gebracht wurde. Teller wurde 1908 in der ungarischen Hauptstadt Budapest geboren, er promovierte in Deutschland (Leipzig) in Physik. Zeitlebens sprach er sich sowohl für die zivilie Nutzung der Kernkraft als auch für eine nukleare Bewaffnung der USA aus. Den Abwurf der Atombombe auf Hiroshima am 06.08.1945 und auf Nagasaki am 09.08.1945 kritisierte er jedoch.

Tübingen, 10.09.2003 - Peter Liehr

Qatar: Der arabische Fernsehsender Al Jazeera strahlt ein Video aus, auf dem Osama Bin Laden und eine weitere, mit ihm assoziierte Person bei einem Gebirgsspaziergang zu sehen sind. Es soll im Zeitraum Mai bis Juni 2003 entstanden sein. Das Video von dem durch die USA meistgesuchten Terroristen, das in groben Zügen einem Rekrutierungsappell für Al Qaida gleicht, ist - wie zum Hohn - kurze Zeit vor der Rede des US-Präsidenten George W. Bush zum morgigen Jahrestag der Anschläge vom 11.09.2001 im US-Fernsehen zu sehen.

Tübingen, 10.09.2003 und 11.09.2003 - Peter Liehr

Deutschland; Afghanistan: Der deutsche Verteidigungsminister Struck schickt ein 20-köpfiges Erkundungsteam nach Kundus. Er betont, dass es sich dabei nicht um einen Kampfeinsatz handle und dass daher kein Bundestagsentscheid für die Entsendung des Teams nötig sei.

Tübingen, 11.09.2003 - Peter Liehr

Mexiko: Heute beginnt der Welthandelsgipfel in Cancun.

Deutschland: Bundeskanzler Gerhard Schröder meint, es sei falsch gewesen, bei der zur Rentenversicherung den demographischen Faktor abzuschaffen.

Jerusalem, Israel: Der in der Bibel erwähnte Hiskia-Tunnel unter Jerusalem wurde etwa 700 vor Christus gebaut, wie jetzt ermittelt wurde. Damit decken sich die archäologischen Erkenntnisse mit den Angaben in der Bibel.

Tübingen, 10.09.2003 - Peter Liehr