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Geschichte, Zeitgeschichte, Politik und Kultur chronologisch

Gedanken und Notizen zum Donnerstag, 05.06.2014

Bei meinen heutigen Eintragungen stütze ich mich vorwiegend auf Meldungen von Radio SWR 2 und Deutschlandfunk.

Rottenburg am Neckar, 05.06.2014 - Peter Liehr

Europäische Union

Europäische Zentralbank

Europäische Union; Frankfurt am Main, Hessen, Deutschland: Ratssitzung der Europäischen Zentralbank. Im Vorfeld der Sitzung wurde am vergangenen Montag vor einer weiteren Leitzinssenkung und vor einer drohenden Deflation gewarnt. Es wird damit gerechnet, dass die Europäische Zentralbank den Leitzins von 0,25 auf fast 0 Prozent senkt, und so kommt es auch nahezu: Die EZB senkt den Leitzins von 0,25 auf 0,15 Prozent. Strafzinsen, so genannte Negativzinsen in Höhe von -0,1 Prozent, werden zudem künftig erhoben, wenn Geschäftsbanken Gelder bei der EZB parken , statt sie Unternehmen als Kredite zur Verfügung zu stellen. Außerdem sollen den Geschäftsbanken langfristige Geldangebote unterbreitet werden, die verpflichtendermaßen der Industrie als Investitionskredite zur Verfügung gestellt werden sollen. Die Maßnahmen dienen, um einer Deflation vorzubeugen.

Rottenburg am Neckar, 02.06.2014 und 05.06.2014 - Peter Liehr

Deutschland; Europäische Union: Der deutsche Wirtschaftsweise Bofinger glaubt nicht, dass die Zentralbank mit den Schritten den EU-Krisenstaaten helfen können, dazu seien die Maßnahmen zu homöopathisch. Außerdem warnt Bofinger davor, den bevorstehnden Banken-Stresstest zu harsch ausfallen zu lassen. Viele Banken seien gerade erst aus der Klinik heraus und jetzt im Reha-Stadium, sodass sie schonend behandelt werden müssten.

Rottenburg am Neckar, 02.06.2014 und 05.06.2014 - Peter Liehr

Europäische Union; Luxemburg: Beratungen der EU-Innenminister in Luxemburg. U.a. die Flüchtlingspolitik steht im Zentrum der Beratungen. Die Organisation Pro Asyl ruft die EU-Innenminister zur Aufnahme von mehr syrischen Flüchtlingen auf.

Rottenburg am Neckar, 05.06.2014 - Peter Liehr

Russland-Ukraine-Konflikt

G7-Staaten: Brüssel, Belgien: Beratungen der G7-Staaten in Brüssel über die Weltwirtschaft und zum Klimawandel. Auch die Ukraine-Krise wird nochmals besprochen. Die führenden westlichen Staaten drohen Russland mit einer Verschärfung der Sanktionen. Russland kritisiert dies. Es sei grenzenlos zynisch, wenn die G7-Staaten die Kämpfe der ukrainischen Armee in der Ostukraine als maßvoll bezeichneten. Tausende Menschen seien vor den Kämpfen auf der Flucht. Die G7-Staatschefs bleiben in ihren Forderungen an Russland hart und fordern den russischen Präsidenten auf, den Zustrom von pro-russischen Separatisten in die Ostukraine zu stoppen, Garantien für die Gasversorgung der Ukraine auszusprechen und das russische Militär aus der Grenzregion zur Ukraine abzuziehen. Das Brüsseler G7-Treffen endet am Nachmittag.

Ukraine: In der Ostukraine sind hunderttausende Menschen aufgrund eines Leitungsdefekts von der Wasserversorgung abgeschnitten. Die Regionen Slaviansk und Kramatorsk sind davon betroffen. Tausende Menschen versuchen, die Region zu verlassen.

Ukraine; Russland: An der Amtseinführung des neuen ukrainischen Präsidenten wird, wie heute angekündigt wird, der russische Botschafter in Kiew teilnehmen.

Frankreich: Der russische Präsidenten Vladimir Putin reist im Vorfeld der morgigen 70-jährigen "D-Day"-Feierlichkeiten nach Frankreich und trifft sich dort mit dem britischen Premierminister Cameron sowie mit Frankreichs Staatspräsident François Hollande zu Gesprächen. Cameron soll Putin aufgefordert haben, den neu gewählten ukrainischen Präsidenten formell anzuerkennen.

Rottenburg am Neckar, 05.06.2014 - Peter Liehr

Deutschland

Bundespolitik

Berlin, Deutschland: Der Bundestag beschließt die Reform der Krankenkassenbeiträge. Auch soll die Einrichtung eines Qualitätsinstituts für Krankenhäuser beschlossen werden.

Berlin, Deutschland: Debatte im Bundestag über das Arbeitnehmerentsendegesetz und die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns von 8,50 Euro. Das entsprechende Gesetz wird in erster Lesung debattiert. Ausnahmen werden besprochen. Bundesarbeitsminister Andrea Nahles verteidigt den gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro als Maßnahme, der Arbeit ihren Wert zurückzugeben. Die Opposition betrachtet den Mindestlohn als überfällig, aber unzureichend. Zu einem Verzicht auf die Ausnahmeregelungen für Praktikanten, Jugendliche und Langzeitsarbeitslose wird aufgerufen.

Berlin, Deutschland: Bundestagsdebatte über die doppelte Staatsbürgerschaft.

Berlin, Deutschland: Ehen und homosexuelle Lebensgemeinschaften sollen einem heute beschlossenen Gesetz zufolge künftig steuerlich, erbschaftlich und bei der Versorgung von Kindern weitgehend gleichgestellt werden.

Deutschland; USA: Bei den deutschen Untersuchungen zur NSA-Abhöraffäre, speziell zum Abhören von Mobiltelefonen der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel, soll Edward Snowden zunächst noch nicht befragt werden, so Generalbundesanwalt Range. Ein inoffizielles Gesprächstreffen mit dem Ex-US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden in Moskau wird dennoch heute von der Bundesregierung beschlossen, gegen den Willen der Opposition aus Grünen und Partei Die Linke, die einen nichts bringenden informellen parlamentarischen Befragungstourismus monieren und zudem befürchten, dass Russland die Befragung instrumentalisieren könnte. Das Treffen mit Snowden soll im Juli und damit noch vor der Sommerpause stattfinden. Die deutschen NSA-Abhör-Ermittlungen stoßen in den USA auf Kritik. Tenor: Sollte das Mobiltelefon der Kanzlerin tatsächlich abgehört worden sein, so wäre das eine politische Frage unter Verbündeten und keine juristische Frage. Der stellvertretende Sicherheitsberater von US-Präsident Barack Obama schlägt direkte bilaterale Gespräche zur Klärung vor.

Berlin, Deutschland: Bundestagsdebatte über die Fortsetzung des Bundeswehreinsatzes im Kosovo, Verlängerung des Einsatzes um ein weiteres Jahr.

Rottenburg am Neckar, 05.06.2014 - Peter Liehr

Frankfurt am Main, Hessen, Deutschland: Jaron Lanier wird, wie heute bekannt gegeben wird, am 12.10.2014 den Friedenspreises des deutschen Buchhandels erhalten.

Rottenburg am Neckar, 05.06.2014 - Peter Liehr

Rheinland-Pfalz

Rheinland-Pfalz, Deutschland: Beginn des dreitägigen Rockmusikfestivals "Rock am Ring" am Nürburgring. Es handelt sich um das letzte Mal, dass das seit 1988 bestehende Festival am Nürburgring stattfindet, der bisherige Veranstalter war nicht einverstanden damit, dass der neue Eigentümer des Nürburgrings, der Autozulieferer "Capricorn", 45 statt bisher 35 Prozent Gewinnbeteiligung forderte. Ein Nachfolgefestival anderer, größerer Machart eines anderen Veranstalters wird es am Nürburgring allerdings geben, unter dem Namen "Grüne Hölle".

Rottenburg am Neckar, 03.06.2014 - Peter Liehr

Rheinland-Pfalz, Deutschland: Der Baugrund an der geplanten Hochmosel-Autobahnbrücke soll erneut untersucht werden. Die Standsicherheit des Fundamentstandorts steht in Frage.

Rottenburg am Neckar, 05.06.2014 - Peter Liehr

Ulm, Baden-Württemberg, Deutschland: Die Handelskammer Ulm warnt die grün-rote baden-württembergische Landesregierung vor einer Änderung des Gemeindewirtschaftsgesetzes.

Rottenburg am Neckar, 05.06.2014 - Peter Liehr

Nigeria

Nigeria: Männer der radikalislamischen Sekte Boko Haram begeben sich als Wanderpriester verkleidet in ein Dorf und erschießen über 40 Menschen.

Deutschland; Nigeria: Der deutsche Außenminister Frank Walter Steinmeier sagt der nigerianischen Regierung Mithilfe bei der Bekämpfung der islamistischen Sekte Boko Haram zu. Auf Polizeieebene soll Ausbildungsunterstützung geleistet werden.

Israel: Das israelische Bauministerium veröffentlicht Pläne zum Bau von 1 500 neuen Siedlerhäusern. Die Siedlungen sollen in Ostjerusalem und im Westjordanland entstehen. Der israelische Bauminister Ariel bezeichnet die Baumaßnahmen wörtlich als "angemessene zionistische Antwort auf die palästinensische Terrorregierung". Die jüngst gebildete palästinensische Einheitsregierung bildet den Hintergrund dieser Äußerung und der Entscheidung.

Jemen: Zwölf Soldaten und ein Zivilist werden in einer südlichen jemenitischen Provinz von Extremisten getötet, vermutlich von Al-Qaida-Kämpfern, die einen Kontrollposten der Armee angreifen. Die jemenitische Armee tötete eigenen Angaben zufolge seit Mitte April rund 500 Al Quaida nahe stehende Extremisten. In der gleichen Zeit seien 40 Soldaten ums Leben gekommen.

Vatikan: Papst Franziskus I beklagt die schlechten Lebensbedingungen vieler Sinti und Roma. Es müsse mehr Anstrengungen geben, Sinti und Roma stärker im Bildungs- und Gesundheitsbereich sowie auf dem Arbeitsmarkt gesellschaftlich zu integrieren. Dabei seien die Betroffenen auch selbst gefragt.

Provinz Chinjang, China: In der Unruheprovinz Chinjang werden 81 Menschen wegen Terror verurteilt, neun davon zum Tode. Nach einem Anschlag im Mai mit über 40 Toten kündigte Staatspräsident Chi Jin Ping eine Anti-Terror-Kampagne an.

Syrien; Großbritannien; G7-Staaten; Iran: Großbritannien kritisiert die Präsidentschaftswahl in Syrien, deren Ergebnis gestern bekannt gegeben wurde. Dem syrischen Präsidenten Assad fehle es an jeglicher Legitimität, so der britische Premierminister Cameron. Auch die G7-Staaten sprechen von einer Scheinwahl. Der Iran fordert die Welt dagegen auf, die Wahl in Syrien anzuerkennen. Das könne zu Stabilität und Frieden in Syrien führen.

Rottenburg am Neckar, 05.06.2014 - Peter Liehr

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